Gibt es da nicht auch etwas Pflanzliches?

„Gibt es da nicht auch etwas Pflanzliches?“ oder „Kann man da auch etwas Sanftes und Natürliches einnehmen?“ Bei diesem Satz mögen einige Ärzte innerlich mit den Augen rollen. Es ist für sie wie Sand im Getriebe des Grundverständnis der Medizin. Sie fühlen sich dann nur allzu häufig bemüht, erklären zu müssen, dass doch gerade die stärksten Suchtmittel auf pflanzliche Inhaltsstoffe zurückgehen und "pflanzlich" dementsprechend nicht immer gleichbedeutend mit "sanft" ist. Das aber meint der Patient natürlich nicht. Er meint eigentlich: „Was kann ich gegen meine Beschwerden tun, ohne meinen Körper zu sehr herauszufordern (mit was auch immer). Ärzte tun gut daran, hier nicht den gönnerhaften Besserwisser zu geben. Oder sich aufgrund der Formulierung taub zu stellen für das eigentliche Bedürfnis. Und als Patient? Bitte fühlen Sie sich nicht genötigt, auf ihre Formulierungen achten zu müssen. Ihr Arzt ist der Experte! Wer regelmäßig mit Arroganz auf ungenaue Formulierungen reagiert, der muss im schlechtesten Fall seinen Beruf überdenken. Wenigstens darf er aber von Ihnen mit einem Augenzwinkern für seine „große Weisheit“ gepriesen werden. Und schließlich: Sie teilen im Idealfall mit ihrem Arzt den Grundgedanken, dass nur so viel wie eben nötig verabreicht werden soll!