Prävention

Der Begriff der Prävention in der Medizin ist den meisten Menschen heutzutage wohl mehr oder weniger bekannt. Meist wird die Prävention mit den Begriffen "Vorbeugung" oder "Vorsorge" gleichgesetzt. Auch die direkte Übersetzung mit "Zuvorkommen" bildet ganz gut die öffentliche Wahrnehmung der Prävention ab. Im Idealfall kommen wir tatsächlich einer Erkrankung mit medizinischen Maßnahmen zuvor (Primärprävention), z. B. mit dem Paradebeispiel der Impfung. In vielen Fällen jedoch kommen wir in der Medizin einer Erkrankung leider nicht zuvor. Wir erkennen sie, wenn sie schon eingetreten ist, um sie dann zu behandeln (Sekundärprävention). Damit schützen wir vor den Folgen einer Erkrankung. Ein Beispiel wäre das Erkennen eines Bluthochdrucks und die Behandlung desselben, um eine Gefäßverkalkung zu verhindern. Auch bei schon eingetretenen Folgeschäden können medizinische Maßnahmen das Voranschreiten oder das Eintreten von Komplikationen vermeiden (Tertiärprävention).

Immer mehr an Bedeutung gewinnt auch der Begriff der Quartärprävention. Sie bezeichnet das Bemühen ein "Zuviel" an Diagnostik und Therapie zu vermeiden. Auf den ersten Blick eine befremdliche Aussage? Dann lohnt es sich sehr, sich mit dem Thema der Überdiagnostik und Übertherapie auseinanderzusetzen.