Nocebo-Effekt

Ein "Nocebo-Effekt" beschreibt das Gegenteil eines Placebo-Effektes. Wenn Ärztinnen und Ärzte - bewusst oder unbewusst -  über ein Medikament oder eine Heilmethode eine negative Einschätzung äußern, wird die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Wirkung von Patientinnen und Patienten subjektiv schlechter bewertet wird. Auch schon eine unachtsam "indifferente" Äußerung kann diesen Effekt hervorrufen.  "Das können Sie ruhig einnehmen, schaden wird es Ihnen nicht!" klingt in den Ohren eines Ratsuchenden anders, als "wenn Sie das einnehmen, wird es Ihnen besser gehen!". Grundsätzlich darf man von den Behandelnden natürlich immer eine ehrliche Bewertung einer Methode oder eines Medikamentes erwarten! Alleine das Wissen aber um Placebo- und Nocebo-Effekte beeinflusst die Kommunikation im Behandlungsalltag ungemein. Und das - wie erwähnt - sowohl bewusst, als auch unbewusst. 

Nocebo-Effekte spielen aber nicht nur eine Rolle in der direkten Arzt-Patient-Kommunikation. Auch die mediale Bewertung ganz konkreter Medikamente kann die negative Wahrnehmung von Symptomen und Nebenwirkungen schüren. (Studie)

Aber auch die allgemeine Präsenz bestimmter medizinischer Themen in den Medien trägt zu Nocebo-Effekten bei. Hierzu gibt es im aktuellen Kontext der Corona-Pandemie sicherlich etliche Beispiele. Aber auch schon in der Vergangenheit waren diese Effekte Gegenstand verschiedener Studien. (Studie)