Patient/Innen befolgen nicht die therapeutischen Maßgaben der Ärzte? Dann sind sie doch wohl selbst Schuld, wenn es zu keiner Heilung kommt, oder? Ganz so einfach ist die Betrachtung natürlich nicht! Fast kein Mensch würde doch - durch das Unterlassen von Maßnahmen - freiwillig seiner Gesundheit Schaden! Die Ursachen für Non-Compliance sind vielschichtiger. Häufig besteht bei Patient/Innen die Sorge, dass eben gerade die angesetzte Therapie eher schadet als nützt. Am häufigsten ist dieses Phänomen im Übrigen bei Medikamenten zu beobachten. Zu groß ist häufig die Skepsis vor der "Chemie". Zu groß vielleicht die Sorge, dass ein Generikum, also ein eigentlich wirkstoffgleiches Austauschmedikament, nicht die gleiche Wirkung zeigt. Oder zu klein die Akzeptanz dafür, dass gewünschte Hauptwirkungen von Tabletten nicht immer auch ohne Nebenwirkungen von statten geht
en. Umso wichtiger ist es, dass Ärzt/Innen sich die Zeit nehmen, die Sorgen bezüglich der vorgeschlagenen Therapien zu hören. Dass sie die Ängste ernst nehmen und nicht einfach abtun. Nicht selten wird Ärzten gegenüber verschwiegen, dass zum Beispiel Medikamente gar nicht eingenommen wurden. Aus Angst vor der Konfrontation. In diesem Spannungsfeld können auch schnell Nocebo-Effekte einen Therapieerfolg zu Nichte machen. Sprechen Sie offen mit Ihrer Hausärztin über Ihre Bedenken!